Ich wurde am 25.4.2006 als älteste Tochter der Familie Karzacow in Russland geboren. Auch wenn wir schon seit vielen vielen Generationen reinblütig so war uns doch von dem Vermögen unserer Vorfahren nichts geblieben. Daher wuchs ich in ziemlicher Armut auf und es war auch der Grund dafür, dass meine Eltern, als ich ein Jahr alt war, von Russland nach England zogen. Sie hatten die Hoffnung auf ein besseres Leben. Allerdings erfüllte sich diese Hoffnung nicht. Während Mutter zu Hause blieb und sich um mich und meine fünf Jahre jüngere Schwester Xenia kümmerte, versuchte Vater irgendwie Geld herbeizuschaffen, damit wir überleben konnten. Allerdings war es für ihn nicht leicht, eine gute Anstellung zu finden, was nicht zuletzt an den fehlenden Sprachkenntnissen lag. Daher lebten wir meiner Meinung nach nicht in größerem Reichtum, als in Russland, auch wenn ich es natürlich nicht beurteilen konnte.

Im Alter von elf Jahren bekam ich den schon lange ersehnten Hogwartsbrief, auch wenn eigentlich schon immer feststand, dass ich eine Hexe war. Wie hätte es auch anders sein können? Eine Squib zu sein, daran hatte ich nicht einmal gedacht. Zudem wäre ich dann wahrhaft eine Schande für die Familie gewesen. Auf jeden Fall trat ich am ersten September wie meine Mitschüler die Reise nach Hogwarts an. Der Sprechende Hut teilte mich dem Hause Slytherin zu, wo ich auf den ersten Blick ganz gut hineinzupassen schien. Allerdings wirklich nur auf den ersten Blick. Denn außer der Tatsache, dass wir fast alle Reinblüter waren und auch deren Ideologie folgten, verband mich nicht wirklich etwas mit meinen Klassenkameraden. Immerhin waren sie sozusagen die Elite der britischen Zauberergesellschaft und und ich? Ich war nur der Spross einer seit langem verarmten reinblütigen Familie aus Russland, was mir den Spott und die Verachtung der anderen einbrachte. Natürlich verletzte mich dieses Verhalten zunächst, aber mit der Zeit machte es mir immer weniger aus. Ich wurde zur Einzelgängerin, weil ich mich auch nicht mit den ganzen Schlammblütern und Blutsverrätern aus den anderen Häusern abgeben wollte. Außerdem lernte ich die anderen aus meinen Haus zu hassen und zu verachten - sie waren doch alle nur hochnäsige, reiche Schnösel, die noch nie gehungert oder in Angst vor dem nächsten Tag gelebt hatten.

Die sieben Jahre in Hogwarts vergingen und ich hatte schließlich meinen Abschluss in der Tasche. Nicht besonders gut, eher mittelmäßig, aber ich konnte wenigstens von meinen hochnäsigen Klassenkameraden weg. Aber ohne Beziehungen oder dergleichen, war es schwer einen Job zu finden. Schließlich fand ich eine Anstellung im Tropfenden Kessel als Kellnerin und zog Zuhause aus, um meinen Eltern nicht weiter auf der Tasche zu liegen, die ja auch noch die weitere Ausbildung von Xenia bezahlen mussten. Es war zwar nicht sonderlich groß oder schön, aber es war und ist meine Wohnung. Erwähnenswert wäre dann wohl noch, dass ich mich vor einem Jahr dem Dunklen Lord angeschlossen habe - in der Hoffnung auf Macht, darauf, das Ansehen und den Reichtum wiederzuerlangen, die meiner Familie zustehen.